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karinpfisterer

Einfach ja

Aktualisiert: 18. Nov.

Ich hatte mir schon länger vorgenommen, mit dem Bloggen anzufangen. Beim Blogtoberfest

2024 von Judith Peters habe ich dann tatsächlich meinen allerersten Blogartikel geschrieben: Meine To-Want-Liste für das 4. Quartal 2024. Mit Judiths Anleitung ging mir das Schreiben auch überraschend leicht von der Hand und ich bin sogar ein wenig stolz auf mein Ergebnis. Ich hatte mir unter anderem vorgenommen, bis Ende des Jahres mindestens 3 bis 5 Blogbeiträge zu verfassen. Bisher kam aber irgendwie immer wieder etwas dazwischen. Wahrscheinlich war es auch Unsicherheit. Fragen über Fragen: Worüber soll ich konkret schreiben? Wie fange ich an? Es gibt so viele Themen … Manchmal neige ich dazu, es perfekt machen zu wollen. Judith sagt, es ist besser, einfach mal anzufangen und später immer wieder zu überarbeiten. Einfach mal anfangen. Das ist es !!!

Gestern habe ich durch Zufall (?) von der der Blognacht mit Anna erfahren und bin heute schon dabei. Eine interessante Idee, gemeinsam über ein Thema zu bloggen:


Einfach ja – das passt sehr gut für mich. Heute Abend habe ich Zeit. Einfach spontan mitmachen und meinen Gedanken freien Lauf lassen.

 

Einfach – ohne Umstände, schlicht, einmal, nicht doppelt, nicht mehrfach, mühelos, primitiv, unkompliziert, kinderleicht, niedrigschwellig, simpel, problemlos, unschwer, kommod, natürlich, schlicht, schmucklos, unscheinbar, unauffällig, harmlos, frugal, einfältig, farblos, gewöhnlich, kümmerlich, bescheiden …

So viele Synonyme für ein Wort. Es gibt sicher noch einige mehr. Ich bin überrascht, dass das Wort sowohl positiv als auch negativ besetzt sein kann. Ein einfaches Wort mit vielen Bedeutungen. Ich selbst fühle mich von den positiv besetzten eher angezogen. Wer will schon kümmerlich oder einfältig sein? Da scheint es doch viel attraktiver, mühelos durchs Leben zu gehen.

 

Ja – Yeah, Yep, gerne, okay, in Ordnung, da sage ich nicht nein, einverstanden, abgemacht, genehmigt, natürlich, selbstverständlich, das versteht sich von selbst …

Dieses kleine Wörtchen strahlt etwas positives für mich aus. Interessanterweise kann das Wort ‚natürlich‘ für beides stehen. Ja! Kurz und knackig. Handschlag drauf. Ich bin einverstanden.


Eine Frau lehnt lachend an einer Bärenskulptur aus Stein.

 

Einfach ja – dieser Ausdruck hat etwas spontanes für mich. Mach‘s nicht zu kompliziert, will er mir sagen. Und tada - schon bin ich mittendrin in meinem zweiten Blogartikel. Das macht mir Mut, zügig weiterzumachen. Viele BloggerInnen schreiben im Schnitt einen Artikel pro Woche. Manche mehr, andere weniger. An sich scheint mir das ein realistisches und gutes Ziel zu sein. Mit der Zeit kommt da ganz schön was an Inhalt zusammen. Nur Mut, weiter so 😀 


Einfach ja – ja zum Leben sagen. Das passt zu mir. Mir wird immer wieder attestiert, ich sei ein „unerschütterlicher Optimist“. Das versuche ich mir zu bewahren, auch wenn die Nachrichten aus aller Welt dies momentan erschweren.


Bei meinen Vorträgen treffe ich regelmäßig auf Menschen, die ich inspirieren und zum Nachdenken anregen kann. Ich erzähle von starken Persönlichkeiten, die Mut machen und bekräftige meine Zuhörer, sich der eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden und nach vorne zu schauen. Wenn sich während oder nach dem Vortrag noch ein Gespräch ergibt, ist das besonders wertvoll. Ein kostbarer Austausch zwischen meinem Publikum und mir. Ich selbst nehme oft viele wertvolle Impulse und Einsichten mit nach Hause.


Meine Themen sind teilweise ernst und erschreckend aktuell, wie zum Beispiel „Fair kleidet“, wo es um Umweltverschmutzung und Ausbeutung durch die Fast Fashion Industrie geht, aber auch um Nachhaltige Textilien, Projekte und Unternehmen, die wiederum Mut machen und positive Signale setzen. Oder „Fromme Frauen – Rebellische Weiber“, ein Vortrag über starke Frauen und die Geschichte der Frauenrechte, die momentan mehr denn je gefährdet sind (US-Wahl, Rechtsruck überall, ein konservatives, zum Teil verachtendes Frauenbild, was sich wie ein Lauffeuer verbreitet). Doch Widerstand regt sich, Frauen stehen für ihre Rechte ein. Wehret den Anfängen.


Außerdem habe ich unterhaltsame kulturgeschichtliche Themen wie 'Am Anfang war das Feigenblatt', aber auch mutmachende, z.B. über eindrucksvolle Frauen, Pionierinnen, die ihren Weg oft gegen Widerstände gegangen sind. Ganz sicher mussten sie sich immer wieder selbst bekräftigen und zurufen: Ich zieh das jetzt durch! Einfach ja - zu sich selbst und ihren Plänen. Was manchmal sicher nicht einfach war. Trotzdem ja!

 

Trotzdem – obgleich, auch wenn, obwohl, ungeachtet dessen, wenngleich, jedoch, dennoch, bei alledem …

Das klingt kämpferisch. Manchmal geht es eben nicht einfach. Und da ist es gut, wenn wir trotzdem weitermachen. Uns nicht entmutigen lassen. Uns Unterstützung und MitstreiterInnen suchen.

 

Ich schweife ab, es soll heute um ‚einfach ja‘ gehen. Nach schwierigen Zeiten, die nicht ausbleiben im Leben, ist es wohltuend, wenn wir 'einfach ja' sagen können. Mit Leichtigkeit durchs Leben gehen. In meiner Herkunftsfamilie war das nicht immer möglich. Ich stamme aus der Kriegskindergeneration, bin eine sogenannte Kriegsenkelin, aufgewachsen mit dem Mantra, dass das Leben schwer sei und mühsam zu sein hat.  Und wenn es mal nicht schwer war, konnte es meist nicht richtig genossen werden. Oft haben meine Eltern sich das Leben unbewusst selbst schwer gemacht, weil Leichtigkeit einfach nicht vorgesehen war. Das macht was mit einem Kind.

 

Ich bin sehr dankbar, dass ich mich im Laufe meines Lebens aus diesen Verflechtungen lösen konnte. Als Kind und Jugendliche war ich oft sehr belastet, hatte immer Angst, dass irgendetwas Schlimmes passieren würde. Heute überwiegen die Zeiten, in denen ich ‚einfach ja‘ sagen kann und positiv und dankbar in die Zukunft blicke.


Einfach ja sagen zu sich selbst, das Leben feiern, die Natur genießen, Familie und Freundschaften pflegen. Und einfach einen Blogbeitrag schreiben.


Mein Fazit: Das gemeinsame Schreiben in der Blognacht (im Prinzip war es ein Blogabend), jeder bei sich zu Hause oder sonstwo auf der Welt, verbindet, auch wenn ich die anderen bisher noch nicht kenne. Ich war erstaunlich konzentriert und motiviert, dranzubleiben und ein Ergebnis abzuliefern. Vielen Dank an Anna für die Blognacht.

Die nächste ist übrigens am 13. Dezember 2024 um 20.30 Uhr.



 

 

 

34 Ansichten3 Kommentare

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3 Comments


Gabi Kremeskötter
vor 2 Tagen

Liebe Karin,

wow, was für ein wunderbar leichter, trotz nachdenklich stimmender Passagen, Blogartikel du geschrieben hast. Das soll wirklich erst dein zweiter sein? Tolle Idee mit den Synonymen, so hast du aus den scheinbar "einfachen" Worten ihre Tiefe herausgestellt und lesbar gemacht. DANKE dafür!

Du bist auch in der TCS - nun, dann werden wir uns noch öfters begegnen und hoffentlich auch bei der Anna wieder :-)

Daher sage ich einfach: bis morgen!

Gruß Gabi


https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/einfach-ja-mach-das/

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Karin Pfisterer
vor 2 Tagen
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Liebe Gabi,

herzlichen Dank für dein Feedback, das freut mich mega, Ja, es war tatsächlich erst mein zweiter Blogartikel. Morgen entsteht der dritte ;-)

Viele Grüße

Karin

Edited
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Anna Koschinski
vor 3 Tagen

Liebe Karin,

wie wundervoll, dass du dich mit den Worten und dem Inhalt so ausführlich beschäftigt hast. So wurde aus meinem kleinen Impuls eine kleine Reise. Und ja, einfach mal ja zum Bloggen - das kann ich nur unterstützen. Ich freu mich, wenn du mal wieder vorbeischaust bei der Blognacht :)


Liebe Grüße Anna

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