Nachhaltige Mode auf dem Laufsteg - Mein Rückblick als Impulsrednerin und Moderatorin
- karinpfisterer
- 9. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juli
1.Warum nachhaltige Mode auf die Bühne gehört 👗
Als ich vor ein paar Wochen gefragt wurde, eine Modenschau zu moderieren, die ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht, war für mich sofort klar: Das will ich auf jeden Fall machen. Zum Glück hatte ich noch einen freien Platz in meinem Terminkalender ;-)
Das würde ein außergewöhnliches Event werden und ich die wunderbare Möglichkeit haben, einem interessierten Publikum ausgesuchte Kleider zu präsentieren, die nicht nur schön, sondern auch gut für Mensch und Umwelt sind.
Für die Unentschlossenen und Zweifler 🤔 Hier geht es zu meinem Blogbeitrag: 7 Mythen über Nachhaltige Mode
2. Die Idee hinter der Modenschau
Zusammen mit einer Kleidertausch-Party, die bereits nachmittags bei herrlichem Wetter im Hospitalhof in Schwäbisch Hall guten Zuspruch fand, bildete die Show den Auftakt zur 11. Fairen Meile. Gezeigt wurden Kollektionen, die nicht nur ansprechend, sondern auch wirksam sind: Second-Hand-Kleidung, kreative Upcycling-Stücke, faire Mode aus transparenten Lieferketten und beeindruckende afrikanische Designs, die traditionelle Handwerkskunst zeigen.
3. Was gab es zu sehen?
a) Second Hand – Schönheit des Vorhandenen Diese Stücke erzählen Geschichten – nicht aus Fabriken, sondern aus dem echten Leben. Sie stehen für einen einfachen, aber wirkungsvollen Gedanken: Die nachhaltigste Kleidung ist die, die bereits existiert. Second Hand spart Wasser, Energie und vermeidet Abfall. Und ganz nebenbei: Die Kleidung ist oft günstiger und stilistisch spannender als jedes Massenprodukt. Jedes der gezeigten Outfits der SECONTIQUE, ein Laden der Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart, hatte bereits ein Leben – und bewies auf dem Laufsteg, dass Stil kein Verfallsdatum kennt.
b) Upcycling – Kreativität trifft Nachhaltigkeit
An diesem Abend wurde angewandtes Upcycling von No.14 Kleiderei in Schwäbisch Hall gezeigt. Die Zuschauer erlebten, wie aus alten bzw. gebrauchten Stoffen und Kleidern neue Kreationen entstanden sind, die individuell und im wahrsten Sinne des Wortes EINMALIG sind. Neue Kleider aus Seidenkrawatten, ausrangierte Unterkleider aus Uromas Beständen zu witzigen Sommerkleidern umgearbeitet, ehemalige Vorhänge, die zu einem neuem Auftritt kommen - Kreativität gepaart mit alten Schätzen lässt auf jeden Fall einen ganz besonderen Look entstehen. Die Upcycling-Designs bewiesen, wie viel Potenzial in vermeintlich Ausgedientem steckt. Hier war jedes Teil ein Unikat.
c) Faire Mode – Style mit gutem Gewissen Mode, die fair produziert wird, sieht nicht nur gut aus – sie fühlt sich auch gut an. Produziert unter transparenten Bedingungen, aus biologischen Materialien, von Labels, die Verantwortung übernehmen. Diese Mode ist nicht billig. Aber sie ist ehrlich. Hinter jedem Kleidungsstück steht ein Mensch. Und dieser Mensch wird geachtet und gerecht entlohnt. Gezeigt wurden wunderschöne Stücke von No.14 Kleiderei und dem Weltladen Schwäbisch Hall.
d) Afrikanische Mode – Farben, Muster und Identität

Besonders eindrucksvoll war die Präsentation afrikanischer Kleidung aus verschiedenen Ländern des Kontinents, zusammengestellt von Angela Geigle aus Lauffen am Neckar: kräftige Farben, ausdrucksstarke Muster und traditionelle Schnitte, die zugleich modern interpretiert wurden. Eine Hommage an kulturelle Vielfalt und globale Perspektiven auf Mode. Hier wurde Kleidung zur kulturellen Brücke – ein Zeichen für Vielfalt, Stolz und kreative Stärke.
4. Meine Rolle als Impulsrednerin und Moderatorin

Als Moderatorin durfte ich nicht nur die Looks begleiten, sondern schon zu Beginn der Modenschau in einem Impulsvortrag über die gravierenden Probleme, die Fast Fashion und Ultra Fast Fashion verursachen, sprechen. Hintergründe erklären, sensibilisieren und die Botschaft von SLOW FASHION transportieren. Für mich war es an diesem Abend berührend zu sehen, wie sehr nachhaltige Mode begeistern kann. Ich bin mir sehr sicher, dass sich viele Besucher*innen motivieren ließen, ihren Kleiderschrank zukünftig (noch) nachhaltiger auszugestalten.
5. Publikumsreaktionen und Atmosphäre 🥂

Die Stimmung in der Hospitalkirche, einer ganz besonderen Eventstätte mit viel Flair, war lebendig, offen und neugierig. Um die 150 Personen waren gekommen, und das an einem Brückentag in den Pfingstferien !! Zwischen den Laufstegmomenten entstanden Gespräche, es wurde gelacht, diskutiert und fotografiert. Es war spürbar: Nachhaltigkeit ist kein Randthema mehr.
Über 30 Models – alles keine Profis – trugen die Looks selbstbewusst und mit Persönlichkeit. Das machte die Schau umso authentischer. Sie flanierten und tanzten zu grooviger Musik, die Jan vom 'Orte-Kollektiv' auflegte. Das begeisterte Publikum, der Applaus, die vielen Fotos und Gespräche im Anschluss zeigten: Nachhaltige Mode trifft den Nerv der Zeit. Einige Besucher*innen kamen nach der Show auf mich zu, inspiriert und nachdenklich.
Genau das ist der Kern nachhaltiger Mode: Sie schafft Bewusstsein.
6. Fazit: Mode kann mehr Diese Modenschau war weit mehr als eine Aneinanderreihung schöner Outfits. Sie war ein Appell, unser Konsumverhalten zu überdenken, ein Plädoyer für Kreativität und Verantwortung. Sie hat gezeigt: Nachhaltigkeit ist nicht nur Trend, sondern die Zukunft der Mode. Ich bin dankbar, Teil davon gewesen zu sein und freue mich schon sehr auf die nächste Slow Fashion Show.
Jetzt bist du dran! Hier sind 3 konkrete Schritte, die du heute noch umsetzen kannst:
🛍️ Schritt 1: Durchforste deinen Kleiderschrank
Welche Lieblingsstücke trägst du schon lange? Welche verstauben ungetragen? Mach eine ehrliche Bestandsaufnahme.
♻️ Schritt 2: Probiere eine Alternative
Besuche einen Second-Hand-Laden, eine Kleidertauschparty oder stöbere online nach fairen Labels. Lass dich überraschen!
💬 Schritt 3: Werde zur Botschafterin/zum Botschafter
Teile deine Erfahrungen mit Freundinnen oder Freunden. Frag beim nächsten Einkauf bewusst nach nachhaltigen Alternativen.
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Gemeinsam können wir Mode verändern. Fangen wir heute an!
Karin Pfisterer
STARKER STOFF
Fotos: Thomas Denzler
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